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Umweltschützer besetzen Endlager Morsleben
Umweltschützer haben am Montag nach eigenen Angaben das Atommüllendlager Morsleben (Landkreis Börde) besetzt. Wie Bürgerinitiativen mitteilten, kletterten Atomgegner auf einen Turm der Anlage und entrollten dort ein Transparent mit der Aufschrift "Stoppt das dreckige Atomgeschäft". Die Protestaktion richte sich gegen die Absicht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), das Endlager "für die Ewigkeit zu verschließen". Laut Polizei haben sich zwei der vier Aktivisten an einem Gestell angekettet. Die Polizei, die die Identität der Atomkraftgegner feststellte, ermittelt wegen Hausfriedensbruchs.
Als Betreiber von Morsleben will die Behörde die Hohlräume des früheren Salzbergwerks mit Spezialbeton verfüllen. Derzeit läuft das atomrechtliche Stilllegungsverfahren. Das BfS hat die Planungsunterlagen öffentlich ausgelegt, Bürger können dagegen noch bis zum 21. Dezember Einwände erheben. In Morsleben lagern etwa 37 000 Kubikmeter schwach und mittelradioaktiver Müll. Das frühere DDR-Endlager war nach der Wende in den Besitz des Bundes übergegangen.