5,5 Mrd Dollar: Weltbank kündigt Solarprojekt an
Wie im Fall des Wüstenstromprojekts Desertec, das mit Investitionen von bis zu 400 Mrd. Euro noch deutlich größer ausfällt, setzt das Weltbank-Projekt auf die bewährte Technologie thermischer Kraftwerke. "Abgesehen von politischen Bedenken, die teilweise begründet sind, stoßen derartige Großprojekte häufig auf technisch und wirtschaftlich begründete Einwände. Grundsätzlich ist aber nicht auszuschließen, dass Projekte in dieser Größenordnung machbar sind", meint Magdalena Wasowicz, Analystin für den Industriesektor bei Raiffeisen Research.
Der Expertin zufolge nutzen solarthermische Anlagen im Gegensatz zur Photovoltaik eine Technologie, die in kleineren Maßstäben bereits seit Jahrzehnten funktioniert. Dabei wird Sonnenlicht von großen Spiegeln gebündelt, um Flüssigkeit zu erhitzen und mit dem erzeugten Dampf Turbinen anzutreiben, die Strom erzeugen. "Ein entscheidender Vorteil der Technologie ist die Speicherfähigkeit des Stroms", erklärt Wasowicz. Ein Problem bestehe aber nach wie vor in der Weiterleitung der Energie in die Abnehmerländer. Das Desertec-Projekt in der Sahara etwa soll nach Fertigstellung bis zu 15 Prozent des Strombedarfs Westeuropas decken.
Bis 2020 sollen dem Investitionsplan der Weltbank nach bereits 900 Megawatt installiert sein. Insgesamt sind elf Solarkraftwerke in Algerien, Ägypten, Jordanien, Marokko und Tunesien vorgesehen. Die Anschubfinanzierung von 750 Mio. Dollar soll der Clean Technology Fund der Weltbank innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre bereitstellen. (pte)
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