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Atomgegner protestieren vor Umweltministerium
Umweltaktivisten haben am Donnerstag vor dem Magdeburger Umweltministerium gegen die Pläne zur Einbetonierung des Atommülls in Morsleben (Landkreis Börde) protestiert. Drei Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood kletterten nach eigenen Angaben auf ein Vordach und spannten über dem Haupteingang des Gebäudes ein Transparent mit der Aufschrift "Atommülllager? Die sind doch nicht ganz dicht!". Die Atomkraftgegner wenden sich gegen das Vorhaben, den Salzstock in Morsleben mit dem darin lagernden Atommüll mit Beton zu verfüllen.
Erst am Montag hatten Atomkraftgegner für kurze Zeit ein Teil das Atommüllendlagers Morsleben besetzt. Dort waren sie auf einen Turm der Anlage geklettert und hatten ein Transparent mit der Aufschrift "Stoppt das dreckige Atomgeschäft" entrollt. In Morsleben an der Grenze zu Niedersachsen lagern etwa 37.000 Kubikmeter schwach und mittelradioaktiver Müll. Das frühere DDR-Endlager war nach der Wende in den Besitz des Bundes übergegangen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wies Behauptungen von Robin Wood zurück, es untergrabe international anerkannte Sicherheitsstandards, "die festlegen, dass der tödlich strahlende Müll für über eine Million Jahre von der Biosphäre abgeschottet werden muss". Zeiträume von einer Million Jahre würden für Endlager für hochradioaktive Abfälle gelten, sagte ein BfS-Sprecher in Salzgitter. In Morsleben lagerten schwach- und mittelradioaktive Abfälle mit deutlich kürzeren Halbwertszeiten. Derzeit läuft das atomrechtliche Stilllegungsverfahren. Die Planungsunterlagen liegen öffentlich aus, Bürger können dagegen noch bis zum 21. Dezember Einwände erheben.
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