Wissenschaftler entwickeln neues Verfahren für AKW-Abriss
Werkstoffkundler aus Hannover entwickeln ein neues Verfahren für den Rückbau kerntechnischer Anlagen. Das Lichtbogenschneidverfahren stelle dabei "einen Quantensprung in der Effektivität, Strahlungsexpositionsminimierung und auch der Kostensenkung" dar, sagt der Leiter des Instituts für Werkstoffkunde der Universität Hannover, Friedrich-Wilhelm Bach. Das Bundesforschungsministerium stellt für das Vorhaben rund eine Million Euro bereit.
"Wir haben eine Stromquelle außerhalb des kontaminierten Bereiches, über Kabel leiten wir die Energie in den Kontrollbereich, in dem sich lediglich der Schneidbrenner und das Führungssystem befinden", erläutert Projektleiter Thomas Hassel das Verfahren. Der größte Teil der verwendeten technischen Ausrüstung falle später nicht als Sekundärabfall an und müsse nicht zusätzlich entsorgt werden.
Neben dem sicheren und wirtschaftlichen Abriss kerntechnischer Anlagen sehen die Wissenschaftler weitere Anwendungsmöglichkeiten für das Lichtbogenschneideverfahren auch beim Abbau von Bohr- und Ölplattformen. Der Rückbau kerntechnischer Anlagen gehört nach Angaben der Universität seit mehr als 20 Jahren zu den Kernkompetenzen des Instituts für Werkstoffkunde.