"Wildwuchs" beim Bau von Solarparks

16.12.2009 von
Niederbayerns Landräte kritisieren den ausufernden Bau von Solarparks. Der Sprecher der niederbayerischen Landräte, Christian Bernreiter (CSU), sprach am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk von einem "regelrechten Wildwuchs". Weil es in der Region so viele Sonnenstunden wie sonst nirgendwo in Bayern gebe, würden zahlreiche neue große Solarparks gebaut.
 
Schon jetzt gebe es zwischen Passau, Straubing und Landshut 70 riesige Solarparks mit einer Fläche von 900 Hektar, betonte Bernreiter. Weitere 1.000 Hektar seien in Planung, da in der Solarbranche dank hoher Subventionen eine Goldgräberstimmung herrsche. Als negative Konsequenzen würde die Landschaft zerstückelt und die Pachtpreise "explodierten". Bernreiter zufolge zahlen die Solarunternehmen mit teilweise rund 2.500 Euro pro Hektar das Dreifache für die Pacht von Flächen verglichen zu dem, was Landwirte bislang gezahlt haben.
 
Bernreiter forderte den Bund dazu auf, die Einspeisevergütung für Solarstrom zu senken. "Das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss nach unten angepasst werden", sagte er auf ddp-Anfrage. Deshalb müsse Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) einer angekündigten Überprüfung des Gesetzes eine entsprechende Änderung folgen lassen, betonte Bernreiter. "Es muss klare Vorgaben für Solarparks geben, damit alles in geregelten Bahnen verläuft", forderte er weiter. Seiner Ansicht nach sollten Solarparks nur auf bereits versiegelten Flächen gebaut werden.
Unterdessen hat sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Niedersachsen innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt. Der Anteil sei in den vergangenen Jahren stetig bis auf 22 Prozent im Jahr 2008 gestiegen, teilte der Landesbetrieb für Statistik am Mittwoch in Hannover mit. Besonders dynamisch verlief den Angaben zufolge die Entwicklung bei Biogas und anderen biogenen Stoffen, wie beispielsweise Holz und Stroh.
 
Deutliche Zuwächse gibt es weiterhin bei der Windenergie, die mit einem Anteil von 67 Prozent die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien dominiert. Die Photovoltaik nahm den Angaben zufolge zwar ebenfalls deutlich zu, spielt aber insgesamt nur eine untergeordnete Rolle.
 

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