Koch: Öko-Obolus für AKW-Betreiber

28.12.2009 von

Die Betreiber von Atomkraftwerken sollen nach Ansicht des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch den Ausbau regenerativer Energie mitfinanzieren.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende forderte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“, dafür einen Teil des Geldes zu verwenden, den die Energiekonzerne mit der längeren Laufzeit der Atommeiler verdienten. Insofern glaube er, „dass sich die Entwicklung der regenerativen Energien und die Weiternutzung der vorhandenen Kraftwerke, auch der mit Kernenergie betriebenen, gegenseitig bedingen“.

„Wir haben sichere funktionsfähige Kernkraftwerke“, argumentierte Koch. Es mache keinen Sinn, diese jetzt abzuschalten. „Aber es macht Sinn, den Energiekonzernen einen Teil des Geldes abzuverlangen, das sie verdienen, weil diese Kernkraftwerke weiterlaufen“, fügte Koch hinzu. Es mache Sinn, dieses Geld dafür einzusetzen, die Entwicklung der regenerativen Energien zu beschleunigen.

„Wir werden kein Land werden, in dem jeder sein Windrad neben dem Haus stehen hat und damit seine persönlichen Bedürfnisse versorgen kann“, sagte Koch. Die Bundesrepublik sei vor allem ein Industrieland, und die Industrie brauche enorm viel Energie. Die solle sie auch haben, und zwar zu einigermaßen preiswerten Bedingungen. „Die Vision, dass Mitte des Jahrhunderts Kohle und Öl keine Rolle mehr spielen in der Energieversorgung ist machbar“, betonte Koch. Doch müsse es weiter eine zentrale Energieversorgung mit starken Quellen geben.

Er glaube, dass die Windparks in der Nordsee und die Sonnenparks in der Sahara am Ende die entscheidenden Elemente dafür seien, dass Deutschland ein Land frei von fossilen Rohstoffen bei der Energiegewinnung werde. „Und dazu braucht man in der Übergangsphase sehr viel Geld, und dieses Geld kann unter anderem auch die Kernenergie verdienen“, sagte der CDU-Vizeparteichef.

Kein Kraftwerk könne unbegrenzt laufen, sagte Koch. Aber die technische Sicherheit sei das entscheidende Kriterium. Zur Länge der Laufzeiten der Atomkraftwerke sagte der hessische Ministerpräsident, man werde jetzt nicht entscheiden können, dass in acht oder zehn Jahren alles vorbei sei. „Aber es spricht manches dafür, dass die wirkliche Großtechnik der regenerativen Energien erst in den nächsten 15, 20 Jahren wirklich zur Verfügung steht. Wir brauchen das Geld, sie zu entwickeln.“

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter