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Milliarden für erneuerbare Energien
Wie die Süddeutsche Zeitung vorab berichtet, sollen binnen zehn Jahren Tausende Kilometer Hochspannungs-Unterseekabel in der Nordsee Windparks auf hoher See vor der deutschen und britischen Küste mit Wasserkraftwerken in Norwegen, Gezeitenkraftwerken an der belgischen und dänischen Küste sowie Wind- und Solaranlagen auf dem europäischen Festland verbinden. Die Kosten würden auf bis zu 30 Milliarden Euro beziffert.
Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Dänemark, die Niederlande, Irland, Luxemburg und Norwegen hätten bereits im Dezember eine Zusammenarbeit beschlossen, schrieb das Blatt. Bis zum Herbst wollten die beteiligten Ministerien eine Absichtserklärung unterzeichnen und einen Zeitplan erarbeiten. Den größten Teil der Kosten solle die Wirtschaft tragen. Deshalb sollten auch führende europäische Energieversorger und Netzbetreiber an den Verhandlungen teilnehmen.
Bislang sei die Unbeständigkeit der Ressourcen das größte Problem für den Ausbau erneuerbarer Energiegewinnung, schrieb die Zeitung. Ein gemeinsames Netz könnte Wetterschwankungen der verschiedenen Energieträger und Regionen ausgleichen und eine verlässliche Versorgung weiter Teile Europas sicherstellen. So könnten Wasserkraftwerke in Norwegen erstmals im großen Stil als Speicher des vor allem in Großbritannien und bald auch in Deutschland produzierten Windstroms dienen. Nur so ließe sich der Anteil der Erneuerbaren an Europas Energieversorgung rasch ausbauen.
Vor Europas Küsten setzen Konzerne derzeit Windräder mit einer Gesamtkapazität von 100 Gigawatt auf riesigen Stahlfüßen ins Meer. Das entspricht zehn Prozent des gesamten europäischen Energiebedarfs und der Leistung von 100 großen Kohlekraftwerken. Der Experte für Erneuerbare Energien der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Sven Teske, sagte der Zeitung: "Das bestehende Stromnetz kann gar nicht mehr aufnehmen, was die neuen Windparks einspeisen." Ein Ausbau des bestehenden Netzes sei dringend nötig.
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