Atomwirtschaft soll Region Gorleben "geschmiert" haben
Die Energiewirtschaft soll insgeheim Millionenbeträge als Ausgleichzahlungen für Imageschäden durch den Atomstandort Gorleben an das Land Niedersachsen und Gemeinden im Wendland gezahlt haben. Nach Informationen der Elbe-Jeetzel-Zeitung stammte ein großer Teil der sogenannten Gorleben-Gelder direkt von den AKW-Betreibern und nicht, wie bislang angenommen, vom Bund.
Die DWK war in den 70er Jahren von den großen deutschen Energieversorgern gegründet worden, um eine atomare Wiederaufbereitungsanlage und andere Entsorgungsanlagen zu betreiben. Frühere Bundesregierungen hatten zwischen 1979 und 1992 insgesamt rund eine halbe Milliarde Mark an das Land Niedersachsen, den Kreis Lüchow-Dannenberg sowie mehrere Kommunen im Umkreis von Gorleben überwiesen, um mögliche Nachteile durch die Atomanlagen und Beeinträchtigungen durch Demonstrationen auszugleichen.
Bislang war angenommen worden, dass die Gorleben-Gelder ausschließlich aus der Bundeskasse stammten. Dem Bericht zufolge hat die DWK aber zwei Fünftel der Summe getragen. Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg erklärte, offensichtlich habe die Atomwirtschaft Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker "mit einer Finanzspritze gefügig gemacht". Die neuen Enthüllungen müssten vom geplanten Gorleben-Untersuchungsausschuss des Bundestages aufgearbeitet werden.
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