Solarstrom zu teuer?

13.01.2010 von

Vertreter der Regierung und aus der Solarbranche treffen sich in dieser Woche zu Gesprächen über eine Senkung der Solarförderung. Sogar Verbraucherschützer - den erneuerbaren Energien sonst zugetan - kritisieren die milliardenschwerde Subventionierung des Strom aus der Sonne, da der Nutzen zu gering sei. Die Förderung würden alle Stromkunden über eine Umlage bezahlen müssen, doch solarer Strom macht weniger als ein Prozent der Stromproduktion in Deutschland aus. Die Verbraucherzentrale in einem Hintergrundpapier: "Mittlerweile übertrifft der Zubau die Prognosen um ein Vielfaches. Die Mehrkosten werden alleine für die im Jahr 2009 gebauten Anlagen über 10 Milliarden betragen, bis zum Jahr 2013 fallen voraussichtlich weitere 40 Milliarden an, wenn die Vergütungen nicht zügig und deutlich absenkt werden. Ansonsten steigen die gegenwärtigen und zukünftigen Kosten für die Verbraucher in nicht mehr tragbare Dimensionen und stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen der Förderung und den Kosten anderer Klimaschutzmaßnahmen."

Dagegen wehrt sich der Lobby-Verband, der Bundesverbandes Solarwirtschaft, vor den Gesprächen, Zwar hatten sie selbst eine stärkere Kürzung der Solarförderung ins Gespräch gebracht, doch nach ihren Angaben sei die Förderung ohnehin auf nur noch wenige Jahre beschränkt. Solarstrom sei nach ihren Berechnungen schon ab 2013 konkurrenzfähig, sprich in der Produktion nicht teurer als konventioneller Strom. Möglich würde dies durch Erfolge bei der Kostensenkung, durch die Weiterentwicklung der Technologie und durch einen beschleunigten Photovoltaik-Marktausbau. Auch die hohe Investitionsbereitschaft der Bürger trage "zur erfolgreichen Entwicklung der Solarenergie" bei.

 

Für die Betreiber von Solaranlagen rechnet sich das dagegen bereits jetzt, außerdem hat Solarstrom ein sehr positives Image. Eine überwiegende Mehrheit der Bundesbürger befürwortet den Strom aus der Sonne: 71 Prozent der Befragten sind laut einer Forsa-Umfrage bereit, über ihre Stromrechnung einen "signifikanten Beitrag" für den Ausbau der Photovoltaik zu leisten. Die Bürger stimmten einer Erhöhung der Solarstromförderung von derzeit etwa drei Prozent ihrer Stromrechnung auf fünf Prozent zu. Dies würde eine vorübergehende Mehrbelastung eines Durchschnittshaushaltes von etwa 1,60 Euro im Monat bedeuten.

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