BEE: Verlängerung der "Atombrücke" blockiert erneuerbare Energien
Laufzeitverlängerungen für deutsche Atomreaktoren behindern den Ausbau erneuerbarer Energien. Diesen Zusammenhang zeigt eine Simulation der Stromversorgung für das Jahr 2020 des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), die der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in Auftrag gegeben hat.
Nach der Branchenprognose liefern erneuerbare Energien 2020 insgesamt bereits 47 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland. Die Wissenschaftler des Fraunhofer IWES haben die reale Einspeisung im Jahresverlauf auf Basis der BEE-Prognose und stündlicher Wetterdaten von 2007 simuliert. Die resultierende Jahresdauerlinie zeigt, dass die Erneuerbaren 2020 über die Hälfte des durchgehenden Strombedarfs decken und die für Kohle- und Atomkraftwerke verbleibende Restlast in diesem Bereich auf maximal 27 Gigawatt (GW) gegenüber 63 GW im Jahr 2007 zusammenschrumpft.
Die Konsequenz aus der immer kleiner werdenden Lücke für Kohle- und Atomkraftwerke lautet aus BEE-Sicht, solche Großkraftwerke nach und nach abzuschalten. „Deshalb muss der Atomausstieg bestehen bleiben und eine Fade-out-Strategie für die Kohlekraft hinzukommen. Nur so können wir den notwendigen Umbau unserer Energieversorgung im Stromsektor vollenden. Laufzeitverlängerungen verhindern dagegen den zügigen und reibungslosen Übergang ins Regenerativzeitalter“, erklärt BEE-Präsident Dietmar Schütz.