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E-Autos: Forschung wichtiger als Kaufanreize
Wer Elektromobilität in Deutschland voran bringen möchte, sollte vor allem in Forschung und Entwicklung investieren. Konsumanreize nach dem Muster der so genannten Umweltprämie allein sind kein Weg, hochgesteckte Ziele zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften in einer Stellungnahme, an der die wichtigsten Vertreter der für den Bereich Elektromobilität relevanten Forschungsinstitutionen und Industriezweige mitgewirkt haben.
Zugleich warnt die Studie der Akademie vor überzogenen Erwartungen: Elektroautos werden auf längere Sicht in erster Linie eine städtische Mobilitätsform bleiben, weil ihre lokale Emissionsfreiheit dort am besten zur Geltung kommt, während ihre geringere Reichweite weniger ins Gewicht fällt.
Studienleiter Dieter Spath sagte: „Die Zukunft des Autos ist vor allem in Städten und Ballungsräumen elektrisch. Investitionen sollten wir nutzen, um Elektroautos massentauglich zu machen, statt den Kauf von Batteriefahrzeugen zu subventionieren, die derzeit konventionellen Fahrzeugen hinterherfahren. Wir müssen die Technologie systemisch weiterentwickeln, also vom Einzelteil bis hin zum Gesamtsystem inklusive Infrastruktur.“
Im europäischen Durchschnitt soll der Kauf eines Elektroautos mit 7.000 Euro gefördert werden. Sieben Milliarden Euro wären damit rein rechnerisch notwendig, um auf die von der Bundesregierung geforderten Million Fahrzeuge im Jahr 2020 zu kommen. Direkte Kaufsubventionen allerdings kämen, anders als bei der „Umweltprämie“, vor allem einer weniger preissensiblen Kundengruppe zugute, nämlich den Haltern von Zweit- und Drittfahrzeugen zum Kurzstreckenverkehr in Städten, den so genannten First Movern.