Strahlenopfer geht es "gut"
Den Gesundheitszustand des bei dem Störfall in der Urananreicherungsanlage in Gronau verstrahlten Mannes haben die behandelnden Ärzte als "gut" bezeichnet. Frühschäden an der Lunge des Mannes konnten nach Angaben des Nuklearmediziners Professor Otmar Schober bislang nicht festgestellt werden. "Nach den aktuellen Untersuchungen gehen wir von einem solchen Frühschaden zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus", sagte Schober, der Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM) ist.
Die Therapie des Mannes, der am vergangenen Donnerstag bei dem Störfall verstrahlt worden war, werde am UKM fortgesetzt. Er erhalte Infusionen, spezielle Medikamente und trinke viel, damit über eine gesteigerte Harnproduktion die Substanzen ausgeschieden würden. "Bislang ist sein Zustand unverändert gut", betonte Schober. Derzeit würden weitere Untersuchungen bei dem Mann durchgeführt. Sobald diese Ergebnisse vorlägen, würden die Mediziner über die weitere Beobachtung des Mannes entscheiden.
Das UKM hatte nach eigenen Angaben laufend Proben wie Blut, Speichel und Urin zur Auswertung in das regionale Strahlenschutzzentrum Jülich geschickt. Dort seien Spuren von Uran sowohl im Urin und im Speichel festgestellt worden. Angaben zu möglichen Spätschäden können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gemacht werden. Schober sagte, generell könne es zu Funktionseinschränkungen der Leber oder der Nieren kommen. Im aktuellen Fall sei es für eine solche Prognose noch zu früh. Bereits am vergangenen Donnerstag war im UKM festgestellt worden, dass von dem Mann keine Strahlung ausgeht.
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