EU-Vorgaben: Deutschland kann noch mehr
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat die Vorgaben der Europäischen Union für den Ausbau der regenerativen Energien bis zum Jahr 2020 aufgegriffen und eine nationale Roadmap erarbeitet. Das Ergebnis: Deutschland kann die EU-Ziele deutlich überschreiten und dabei einen hohen ökonomischen und ökologischen Nutzen erzielen. Statt der von der EU geforderten 18 Prozent sieht die Branche für 2020 bereits einen Anteil Erneuerbarer Energie am gesamten Endenergieverbrauch von über 28 Prozent. Dadurch würden jährlich rund 290 Millionen Tonnen CO2 eingespart sowie knapp 50 Mrd. Euro Brennstoffkosten vermieden.
„Wenn die Politik jetzt die Weichen richtig stellt, erfüllen wir nicht nur die EU-Vorgabe etwa fünf Jahre früher als verlangt, sondern erhöhen gleichzeitig unseren Beitrag zum Klimaschutz und stärken die heimische Wertschöpfung“, erklärt BEE-Präsident Dietmar Schütz. Sie zeichne einen anspruchsvollen und zugleich realistischen Weg für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Außerdem beschreibe sie Defizite der bisherigen Politik und zeige Lösungen dafür auf.
Um den zügigen Ausbau der Erneuerbaren zu gewährleisten, müssen die Förderbedingungen im Stromsektor erhalten werden. Ein Nachsteuern ist hier nach Ansicht des BEE nur in einzelnen Fragen wie beispielsweise der Genehmigungspraxis notwendig.
Um das Gesamtziel der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der Europäischen Union bis 2020 erreichen zu können, sind die 27 Mitgliedstaaten verpflichtet, der EU-Kommission bis zum 30. Juni 2010 einen Nationalen Aktionsplan Erneuerbare Energie (NAPEE) vorzulegen. Die Roadmap des BEE soll Entscheider in Parlament und Regierung bei der Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für einen schnellen Zuwachs Erneuerbarer Energien unterstützen. Sie wurde im Rahmen des EU-Projektes „REPAP 2020“ entwickelt, in dem Verbände der Erneuerbaren aus ganz Europa die Mitgliedstaaten bei der Erstellung ihrer Ausbaupläne begleiten, um so zu einer nachhaltigen Energiepolitik der EU beizutragen.