Industrie beansprucht Gewinne aus Atomstrom

08.02.2010 von
Die Industrie will massiv von einer möglichen Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke profitieren. Die Energiekonzerne müssten den in den Meilern produzierten Strom zu Sonderkonditionen an einen Fonds verkaufen, heißt es in einem Forderungskatalog des Branchenverbandes VIK, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet. Die eine Hälfte des Stroms solle der Fonds dann zu einem "wettbewerbsfähigen Preis" an Großverbraucher wie Chemiekonzerne, Stahlwerke oder Zementhersteller verkaufen, die andere Hälfte könne im Handel vermarktet werden - die Erlöse bekäme der Staat.
 
Nach Einschätzung des VIK, der größten Interessenvertretung industrieller Energiekunden, wird eine Laufzeitverlängerung für die 17 Meiler "per se nicht zu niedrigeren Strompreisen" führen. Stattdessen könnten sich die Betreiber über zusätzliche Erträge zwischen 66 und 84 Milliarden Euro freuen. "Daher ist es sinnvoll und sachgerecht, die Zusatzgewinne zu einem wesentlichen Teil abzuschöpfen", heißt es in dem Papier. Dies gelte umso mehr, "als die Kernkraftwerke zu Monopolzeiten risikolos für die heutigen Betreiber investiert und bereits abgeschrieben werden konnten".
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