Seite bewerten:
100%
0%

Pullover aus Solarzellen

15.02.2010 von
In Zukunft wird es möglicherweise Pullover mit flexiblen Solarzellen geben. Einen Schritt auf dem Weg dorthin sind nun US-Forscher gegangen: Sie haben biegsame Solarzellen entwickelt, für deren Herstellung nur ein Prozent des Materials herkömmlicher Solarmodule benötigt wird. Im Gegensatz zu anderen anpassungsfähigen Solarzellen hat dieses Design einen sehr hohen Wirkungsgrad: Nur wenig Sonnenenergie geht beim Umwandlungsprozess in elektrische Energie verloren. Die neuen Möglichkeiten des Materials erschlossen die Wissenschaftler, indem sie eine Anordnung mikrometer-kleiner Siliziumdrähte nutzten, um das Sonnenlicht einzufangen (siehe Elektronenaufnahme von Nanomaterial). Ihre Ergebnisse stellen Harry Atwater und seine Kollegen vom California Institute of Technology in Pasadena im Fachmagazin Nature Materials vor.
 
Licht statt auf eine Siliziumplatte auf kleine, aneinandergereihte Drähte treffen zu lassen, ermöglichte zwar, flexible Solarzellen herzustellen, stellte die Forscher vor einige Herausforderungen: Damit ein solcher Stoff wettbewerbsfähig ist, muss er einerseits ein breites Spektrum an unterschiedlichen Wellenlängen und Licht-Einfallswinkeln absorbieren können. Andererseits sollte er möglichst wenig des teuren Halbleiters Silizium enthalten. Den Forschern um Atwater ist beides gelungen: Der neue Stoff kann 85 Prozent des einfallenden Tageslichtes aufnehmen und enthält lediglich ein Hundertstel des Siliziums herkömmlicher Materialien.
 
Die Siliziumdrähte stellten die Wissenschaftler mit Hilfe der sogenannten Vapor-Liquid-Solid-Methode her, bei der sich Siliziumdampf auf einer Platte ablagert und mikroskopisch kleine Nanodrähte bildet. Die Drähtchen betteten die Forscher in einen durchsichtigen Trägerstoff ein und lösten den so entstandenen Film von seinem Untergrund. Bei diesem nun flexiblen Material maßen sie die aufgenommenen Wellenlängen des Lichts, die absorbierten Einfallswinkel und die Reflexion. Um die für die Energieaufnahme optimale Geometrie zwischen den Drähtchen zu ergründen, stellten die Forscher verschiedene dieser Solar-Filme her. Sie testeten unter anderem dreieckige, quadratische, zwölfeckige und zufällig gestreute Anordnungsmuster.
 
Wenn das einfallende Sonnenlicht auf die Oberfläche des Solar-Films treffe, hüpfe es mehrmals zwischen den verschiedenen Siliziumdrähten hin und her, bevor es absorbiert werde, erklären die Forscher. Kleine Aluminium-Nanopartikel zwischen den Stäbchen reflektieren das Licht zusätzlich und sorgen auf diese Weise dafür, dass es an den richtigen Ort gelenkt wird. Laut den Wissenschaftlern wird dadurch der photovoltaische Wirkungsgrad stark erhöht. Bisher gibt es das neue System allerdings nur für Anwendungen im Labor - ob und wann eine kommerzielle Variante folgen wird, dazu machen die Forscher keine Angaben.
 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter