Studie: Kürzung gefährdet Solarstandort
Die vom Bundesumweltministerium vorgeschlagene Absenkung der Solarförderung ist unangemessen hoch und gefährdet die Solarproduktion in Deutschland. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert die Bundesregierung daher auf, die Kürzungsvorschläge zu überarbeiten.
Nur mit einer moderaten Reduktion der Solarstromförderung sei es möglich, den Solarindustriestandort Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen. Bis zum Jahr 2020 will die Solarbranche bis zu zehn Prozent des deutschen Strombedarfs aus Solarstromanlagen decken, ab 2013 zu Preisen unterhalb der Verbraucher-Stromtarife. Zu den bereits 60.000 Beschäftigten in der deutschen Photovoltaikbranche werden nach Prognosen des BSW-Solar in den nächsten zehn Jahren weitere 40.000 Jobs hinzukommen.
Die Wissenschaftler des Freiburger Fraunhofer ISE haben in ihrer heute veröffentlichten Studie untersucht, in welchem Umfang eine zusätzliche Absenkung der Einspeisevergütung für Solarstrom angemessen wäre. Bereits zum Jahreswechsel waren die Fördersätze gemäß den Vorgaben des Erneuerbare-Energien Gesetzes (EEG) um bis zu elf Prozent reduziert worden. Nach Vorstellungen des Bundesumweltministers sollen sie zum 1. Juni 2010 und zum Anfang 2011 erneut im jeweils zweistelligen Prozentbereich gesenkt werden, allein in diesem Sommer um 15 Prozent.
„Unsere Berechnungen zeigen, dass für Solarstrom-Anlagen bis 30 Kilowatt Spitzenleistung eine einmalige zusätzliche Absenkung von sechs Prozent und für Anlagen bis 100 Kilowatt von zehn Prozent angemessen wäre", sagt ISE-Institutsleiter Prof. Eicke Weber. „Die Vorschläge des Umweltministers liegen weit darüber und würden den solaren Produktionsstandort Deutschland massiv gefährden.“