Stadtwerke sorgen sich um Zukunft
Die "Großen Vier" der Stromversorger - Vattenfall, RWE, E.on und EnBW - regten einen Energiegipfel im Kanzleramt an und drücken auf das Tempo. Vor allem die Zuknuft der äußerst lukrativen Atomkraftwerke sind in ihrem Interesse. Kritik daran kommt von der VKU, des Verband kommunaler Unternehmen, in dem die Stadtwerke organisiert sind. Sie fürchten, dass die großen Energieversorger, die über 80% des in Deutschland verkauften Stroms produzieren, durch die abgeschriebenen Kernkraftwerke einen Wettbewerbsvorteil bekommen.
"Es kann nicht sein, dass die großen Energiekonzerne jetzt schon wieder zu einem Spitzengespräch im Kanzleramt geladen werden wollen. Jede Vorfestlegung hätte sofort Auswirkungen auf ein mögliches Gesamtkonzept", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Wettbewerb herrscht auf dem deutschen Stromerzeugungsmarkt jedoch nur begrenzt, was auch immer wieder durch das Bundeskartellamt und die Monopolkommission bestätigt wird. "Der Bundes- und Landespolitik sollte dabei klar vor Augen sein, dass die Stadtwerke der energiewirtschaftliche Mittelstand Deutschlands sind und damit auch der einzig ernstzunehmende Wettbewerber der vier großen Energiekonzerne. Eine Laufzeitverlängerung ohne stimmiges Energiekonzept festigt das derzeitige Erzeugungsoligopol auf Dauer und behindert Innovationen und den Ausbau erneuerbarer Energien auf dezentraler Ebene", so Hans-Joachim Reck.