Haushaltskunden: Strompreis zu hoch
Die Strompreise für Haushalte haben sich durchschnittlich zwischen 2006 und 2009 um 3,75 Cent je Kilowattstunde erhöht, sagt der Bund der Energieverbraucher. Verringert haben sich dagegen in diesem Zeitraum die Netzentgelte, und zwar um 1,5 Cent je Kilowattstunde. Zieht man die Steuern, Abgaben und Netzentgelte vom Strompreis ab, dann haben sich die Kosten für Erzeugung und Vertrieb um über vier Cent je Kilowattstunde in nur drei Jahren erhöht. Die Spotmarktpreise an der Strombörse haben sich in diesem Zeitraum jedoch um 1,2 Cent je Kilowattstunde verringert.
Die Stromwirtschaft rechtfertigt ihre Preiserhöhungen für Haushaltskunden mit den gestiegenen Kosten der mittel- und langfristigen Strombeschaffung. Der im Jahr 2006 gelieferte Strom wurde zum Beispiel zwischen Juli 2004 und Ende 2005 eingekauft. Die so ermittelten Bezugskosten auf der Basis mittel- und langfristiger Verträge sind tatsächlich zwischen 2006 und 2009 um 2,7 Cent gestiegen. Selbst wenn man diesen Effekt voll berücksichtigt, dann ergibt sich dennoch ein deutliches Plus für die Stromwirtschaft von rund 1,4 Cent.