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Merkel: AKW-Debatte unausweichlich
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die Debatte über die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke für unausweichlich. Sie verteidigte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), der zum Ärger der FDP wie weiten teilen der Union einen Vorstoß unternommen hatte, die Laufzeiten zu begrenzen.
Bundeskanzlerin Merkel sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, sie halte "den Betrieb der deutschen Kernkraftwerke nach wie vor für verantwortbar". Deutschland werde über 2020 hinaus Atomkraft brauchen. Weil aber der Anteil erneuerbarer Energien "in unglaublicher Weise» ansteige, was zeige, "wie positiv die Förderung regenerativer Energien" sei, halte sie heute "das Ersetzen der Atomkraft" für "viel realistischer" als zu ihrer Zeit als Bundesumweltministerin.
"Wir werden nun unter der Maßgabe der Versorgungssicherheit, des Strompreises und der Umwelt- und Klimaverträglichkeit den besten Pfad suchen, um in das Zeitalter der regenerativen Energien zu gelangen", sagte die Kanzlerin der Zeitung. Wie lange die Meiler Neckarwestheim 1 (siehe Foto) und Biblis A noch am Netz bleiben können, wollte die Kanzlerin nicht sagen.
Der Energiekonzern EnBW will bis zu einer Entscheidung die Strommenge im Atomkraftwerk Neckarwestheim I drosseln und den Atomreaktor auf diese Weise länger als geplant am Netz lassen. Wie ein Unternehmenssprecher in Karlsruhe sagte, wird die Leistung des Meilers auf 250 Megawatt heruntergefahren. Im Volllastbetrieb könnte Neckarwestheim 840 Megawatt Strom produzieren. Dadurch solle die Laufzeit des Kraftwerks, das gemäß dem rot-grünen Atomausstieg demnächst stillgelegt werden müsste, bis in den Herbst verlängert werden, bestätigte der Sprecher.
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