BUND kritisiert CO2-neutrale Tankstelle
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat das Projekt der sogenannten CO2-neutralen Tankstelle am künftigen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) kritisiert. Mit dem eigentlichen Ziel, der Vermeidung von Kohlendioxid, habe das Projekt nichts zu tun, monierte der Berliner BUND-Referent für Klimaschutz und erneuerbare Energien, Ulf Sieberg.
Die Total Deutschland GmbH baut am künftigen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld die nach Angaben des Konzerns weltweit erste CO2-neutrale „Multi-Energie-Tankstelle“. Die Tankstelle wird durch einen Windpark mit Energie versorgt, den die Enertrag AG am Autobahnkreuz Frankfurt/Oder, Prenzlau errichtet. Durch den Windpark würden jährlich 170 .00 Tonnen Kohlendioxid vermieden, sagte Enertrag-Chef Werner Diwald am Donnerstag in Schönefeld. „Damit werden die jährlich 40.000 bis 50.000 Tonnen CO2, die in Folge der Verbrennung des an der Tankstelle verkauften konventionellen Kraftstoffs entstehen, mehr als ausgeglichen.“
Dagegen erklärte BUND-Experte Sieberg, dass die durch den Verkauf von Benzin und Diesel entstehenden CO2-Emissionen an der Tankstelle durch die Windenergiezufuhr lediglich kompensiert würden. Es drehe sich aber bei der Klima-Thematik in erster Linie darum, CO2-Emissionen zu vermeiden, also gar nicht erst entstehen zu lassen, und im nächsten Schritt überall dort zu reduzieren, wo eine Vermeidung nicht möglich sei. „Wir wollen nicht kompensieren, sondern uns von fossilen Energieträgern verabschieden“, so Siebert.
(Quelle: ddp)