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Atommüll-Transporte: Zeitplan steht angeblich
Die Behörden haben sich angeblich Ende 2009 auf einen Fahrplan für die Genehmigung der Castor-Transporte von hoch radioaktivem Atommüll vom Forschungszentrum Jülich in das Zwischenlager Ahaus geeinigt. In einem den Atomkraftgegnern vorliegenden „Optimierten Eckterminplan“ des Bundesforschungsministeriums vom 9. November 2009 seien bereits alle Termine verbindlich festgelegt worden - ungeachtet des noch laufenden Genehmigungsverfahrens beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), teilten die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen am Mittwoch gemeinsam mit.
Das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium und das Bundesforschungsministerium hätten sich auf die Transporte verständigt, hieß es. So solle der Antrag auf Transportgenehmigung für die 152 Castoren am 1. Juni, also drei Wochen nach der NRW-Landtagswahl am 9. Mai, gestellt werden. Die Erteilung der Transportgenehmigung durch das BfS sei für den 1. September, die Einlagerungsgenehmigung für den 1. Oktober 2010 anvisiert. Ab 1. März 2011 würden dann im Schnitt „1,25 Behälter pro Woche“ bis Mitte 2013 von Jülich nach Ahaus rollen.
„Wir sind empört über diese geheimen Hinterzimmerdeals ohne Öffentlichkeitsbeteiligung“ kritisierte ein Sprecher der Initiativen. „Bund und Land machen das offizielle Genehmigungsverfahren beim Bundesamt für Strahlenschutz zu einer reinen Farce - das Ergebnis stand schon bei Antragsstellung fest, eine ergebnisoffene Prüfung findet beim BfS nicht mehr statt. Die Menschen in Ahaus und dem Münsterland sollen vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“ Ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums sagte auf ddp-Anfrage, seine Behörde sei nicht für die Genehmigung zuständig.
(ddp/mte/kos)
(ddp/mte/kos)