Solare Klimaanlagen: Kühlen mit der Sonne

11.03.2010 von
Klimatisieren mit der Kraft der Sonne? Was zunächst paradox klingt ist aus technologischer Sicht heute machbar. Durch die Kombination von Solarthermie und Adsorptionstechnologie kann aus Wärme für die Kühlung von Gebäuden Kältegewonnen werden.

„Das Prinzip von solarbetriebenen Adsorptionskältemaschinen ist einfach und raffiniert zugleich“, erklärt Tomas Núñez, Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE). „Wie bei herkömmlichen Kältemaschinen wird Kälte durch Verdampfung eines Kältemittels erzeugt. Im Unterschied zur konventionellen Kältetechnik wird jedoch nicht Strom sondern Solarwärme als Antriebsenergie genutzt.“ Und in Jahreszeiten mit hohem Klimatisierungsbedarf gibt es meist Sonne im Überfluss. Das nützt nicht nur der Solaranlage, deren Komponenten wieSpeicher und Kollektoren besser ausgelastet sind, sondern auch der Umwelt. Gegenüber konventioneller Kältetechnikwird durch den Einsatz von solarbetriebenen Adsorptionskältemaschinen bis zu 80 Prozent Strom eingespart.

Zudem werden keine klimaschädlichen Kältemittel, sondern nur reines Wasser zur Kälteerzeugung verwendet. Dass das Prinzip der Solaren Kühlung marktreif ist, haben das Fraunhofer ISE, das sich seit vielen Jahren mit dieser Technologie befasst, und seine Projektpartner bereits in verschiedenen Demonstrationsanwendungen bewiesen. Anlagen in ganz Europa klimatisieren unter anderem Verkaufsräume, Büros, Betriebskantinen oder Schulungsräume.
 
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMU fördert jetzt einen breit angelegten Praxistest für solare Klimatisierungsanlagen. Die beteiligten Partner Solvis GmbH & Co. KG, SorTech AG, Fraunhofer ISE und die Hochschule Offenburg suchen hierfür noch interessierte Teilnehmer. Neben einem Preisnachlass von 20 Prozent auf die Anlagen profitieren diese von einer kostenlosen, regelmäßigen Überprüfung und Wartung des Systems sowie von einer kostenlosen, messtechnischen Überwachung und Auswertung des Betriebsdurch die Hochschule Offenburg und das Fraunhofer ISE.

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