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Keine Restlaufzeiten für Brunsbüttel
Der drittgrößte deutsche Energiekonzern Vattenfall will keine Restlaufzeiten mehr vom Atomkraftwerk Krümmel auf das Atomkraftwerk Brunsbüttel übertragen. Der 2007 beim Bundesumweltministerium gestellte Antrag auf Übertragung von Stromproduktionsrechten sei zurückgezogen worden, teilte Vattenfall Europe am Freitag in Hamburg mit. „Aus unserer Sicht haben sich die politischen Rahmenbedingungen so verändert, dass derzeit die von einer Strommengenübertragung erwarteten betriebswirtschaftlichen Vorteile nicht vorhanden sind“, begründete der Konzern die Entscheidung.
Darüber hinaus habe sich die Restlaufzeit des Kernkraftwerks Brunsbüttel aufgrund des Stillstands seit Sommer 2007 entsprechend verlängert. „Somit bestehe derzeit keine Notwendigkeit für uns, am Antrag auf Strommengenübertragung von Krümmel auf Brunsbüttel festzuhalten“, hieß es. Man gehe davon aus, beide Atomkraftwerke langfristig sicher betreiben zu können. Wann die abgeschalteten Meiler wieder ans Netz sollen, ist allerdings immer noch unklar, wie eine Sprecherin auf Nachfrage sagte.
Vattenfall stand wegen Pannen an beiden Atommeilern in Schleswig-Holstein erheblich in der Kritik. Der umstrittene Reaktor Krümmel war am 4. Juli 2009 nach einem Kurzschluss in dem Maschinentransformator per Schnellabschaltung vom Netz genommen worden. Ein baugleicher Transformator war Ende Juni 2007 nach einem Kurzschluss in Brand geraten. Daraufhin war der Meiler wegen Reparaturen bereits knapp zwei Jahre lang vom Netz.
Brunsbüttel war nach einem Kurzschluss Ende Juni 2007 vom Netz genommen worden und steht seitdem still. Wäre der Meiler nicht vom Netz genommen worden, hätte er aufgrund einer geringen Restlaufzeit noch vor der Bundestagswahl im September 2009 vom Netz genommen werden müssen. Der schwedische Konzern Vattenfall betreibt und besitzt die beiden Anlagen gemeinsam mit dem Konkurrenten E.on. Krümmel hat noch eine Restlaufzeit von acht Jahren.
(ddp.djn/rab/kos)
(ddp.djn/rab/kos)
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