Stromnetz: Netzregelverbund soll Strompreise senken
Die Bundesnetzagentur hat heute die deutschlandweite Einführung eines Netzregelverbunds bis spätestens 31. Mai 2010 angeordnet. Die Entscheidung verpflichtet die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland zu einer intensiveren Zusammenarbeit beim Ausregeln ihrer Netze.
Unter Ausregeln versteht man den Ausgleich der permanenten Leistungsungleichgewichte zwischen Erzeugung und Verbrauch. Jeder Übertragungsnetzbetreiber nimmt diese Aufgabe für seine Regelzone bislang in eigener Verantwortung wahr. So konnte die separate Ausregelung der vier Regelzonen zu einem entgegengerichteten Einsatz von Regelenergie führen, dem sogenannten „Gegeneinanderregeln“: Während in einer Regelzone zum Ausgleich einer Überspeisung Kraftwerke heruntergefahren müssen, werden in einer anderen Regelzone zeitgleich zum Ausgleich einer Unterspeisung Kraftwerke heraufgefahren. Der Einsatz von Regelenergie ist teuer, weil hierfür jederzeit einsatzbereite Kraftwerkskapazitäten als Regelleistung vorgehalten werden müssen. Der jetzt angeordnete Netzregelverbund solldas Gegeneinanderregeln vollständig verhindern.
„Durch die Entscheidung der Bundesnetzagentur sind bei den jährlichen Kosten dauerhafte Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe zu erwarten. Von diesen Einsparungen profitieren nicht nur die Netzbetreiber und Stromlieferanten. Auch den Verbrauchern könnten diese in Form von sinkenden Strompreisen zugutekommen", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. Er schloss auch weitere Schritte hin zu einer noch intensiveren Zusammenarbeit der Netzbetreiber nicht aus. Der jetzige Schritt ist kurzfristig möglich, muss aber keinesfalls der letzte sein und könnte sich eines Tages auch als Vorstufe zu einer weiteren Integration der Netze wie zum Beispiel eines Zentralreglers oder einer einheitlichen Regelzone herausstellen, sagte er.