SPD und Grüne lehnen AKW-Laufzeitverlängerung um 28 Jahre ab
SPD und Grüne haben Überlegungen der Unions-Fraktion für eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke auf insgesamt 60 Jahre scharf kritisiert. "Diese Programm ist nicht nur ein Programm zulasten der Sicherheit der Bevölkerung", sagte Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittinvor einer Sitzung seiner Fraktion in Berlin.
Das Vorhaben blockiere zudem den Ausbau von erneuerbaren Energien und gefährde die Wettbewerbsstellung von Stadtwerken und anderen Anbieter auf dem Strommarkt. Er kritisierte, dass die vier großen Energiekonzerne mit jedem abgeschriebenen Kraftwerk eine Million Euro Gewinn pro Tag machten.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow warf der Union "Wählerbetrug" vor. Mit einer Verlängerung um 28 Jahre würden sich die Laufzeiten der Reaktoren gegenüber den Vereinbarungen im Atomkonsens fast verdoppeln. "Hier noch von einer 'Brückentechnologie' zu sprechen ist eine Farce", sagte Bülow. Er gab außerdem zu bedenken, dass die Atomreaktoren nur für eine Laufzeit von 25 Jahren konzipiert worden seien.
Der Fraktionsvorstand der Union hatte sich am Montag darauf verständigt, bei den Berechnungen für das energiepolitische Gesamtkonzept auch eine Verlängerung der Laufzeiten um 28 Jahre in Erwägung zu ziehen. "Wir rechnen 5 Jahre, 10 Jahre, 15 Jahre, 20 und 28 Jahre", sagte Unionsfraktionsvize Michael Fuchs dem Sender N24.
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