Gewerbe: variable Stromtarife noch zu kompliziert
Der Duisburger Energieversorger PCC Energie begrüßt die Forderung von Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur, nach flexibleren Stromtarifen in Deutschland. "Gerade kleine Gewerbebetriebe und mittelständische Unternehmen könnten von zeit- und lastvariablen Tarifen profitieren", erklärt Marc Ehry, Geschäftsführer Handel der PCC Energie GmbH. "Für die höhere Flexibilität müssen sich zunächst allerdings die Rahmenbedingungen der Netznutzung von Seiten der Netzbetreiber ändern."
Intelligente Stromzähler - Smart Meter - sollen den Stromverbrauch für Kunden in Zukunft genau nachvollziehbar machen. Mit zeit- und lastvariablen Tarifen könnten Energieversorger daher einen Anreiz für ein verändertes Verbrauchsverhalten bieten. Strom in verbrauchsschwachen Zeiten - beispielsweise aus der Nacht - ließe sich besonders preiswert anbieten, die Abnehmer könnten von einem günstigen Preis profitieren.
Die aktuellen Rahmenbedingungen der Netznutzung lassen diese Flexibilität für die meisten Kunden laut PCC allerdings nicht zu. Bei Gewerbebetrieben, mittelständischen Unternehmen und Filialisten liegt der Energiebedarf oft unter 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die Netzbetreiber geben den Energieversorgern bei der Belieferung dieser Gruppe sogenannte Standardlastprofile vor. Das bedeutet: Der Lieferant hat keine Möglichkeit, seinen Stromeinkauf an den tatsächlichen Verbrauch des Kunden anzupassen und mögliche Kostenvorteile weiterzugeben. Auch ein Wechsel vom Standardlastprofil zu einer Lastgangmessung wie bei Großkunden bietet keine Lösung. Denn in diesem Fall steigen die vom Netzbetreiber erhobenen Messkosten von 15 Euro auf zum Teil über 1.000 Euro. Die Ersparnis durch neue Tarife wird so durch höhere Messkosten übertroffen "Die Netzbetreiber sind daher jetzt gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen", sagt Marc Ehry.
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