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Grüne unterstützen CCS-Gegner
Die Landtagsfraktion der Grünen hat den Bürgerinitiativen gegen eine unterirdische Verpressung von CO2 ihre parlamentarische Unterstützung zugesagt. Die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) sei "kein Weg für eine zukunftsfähige Energiepolitik in Brandenburg", sagte der Fraktionsvorsitzende Axel Vogel am Sonntag auf einem CCS-Kongress seiner Fraktion in Beeskow. Die CCS-Technologie sei "ein großangelegtes Ablenkungsmanöver", mit dem der Energiekonzern Vattenfall und die Landesregierung den Aufschluss neuer Tagebaue legitimierten wollten.
"Selbst wenn sie funktionieren sollte, würde diese Technik in den nächsten 10 bis 15 Jahren keinen nennenswerten Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz des Landes leisten", sagte Vogel. Das geplante CCS-Forschungskraftwerk werde nicht die zeitgleiche Stilllegung "schmutziger Kraftwerksblöcke" mit sich bringen. Zudem gebe es keine rechtliche Grundlage für Vattenfall, die Erkundungsarbeiten für CO2-Speicher in Ostbrandenburg gegen den Willen betroffener Grundeigentümer durchzusetzen.
Es sei zweifelhaft, ob CCS je wirtschaftlich eingesetzt werden könne, sagte Vogel weiter. Die Technologie lasse nicht nur den Brennstoffbedarf ansteigen, für den Transport des in den Kraftwerken abgeschiedenen CO2 müsste auch "ein gigantisches Rohrleitungsnetz" gebaut werden. "Die zentrale Frage, ob mögliche CO2-Speicher in Deutschland über Jahrhunderte dicht halten, ist zudem noch völlig offen", sagte er. Das Landesbergamt hatte dem Energiekonzern Vattenfall genehmigt, unterirdische Schichten bei Neutrebbin im Oderbruch und bei Beeskow (Oder-Spree) auf eine Eignung für eine CO2-Speicherung zu erkunden. In beiden Regionen gibt es starke Widerstände gegen die Verpressung von CO2 im Erdreich.
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