Kreistag gegen Erkundung von Gorleben
Der Lüchow-Dannenberger Kreistag hat sich gegen die weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben als Atommüll-Endlager ausgesprochen. In einer am Montag bekannt gemachten Resolution verurteilt das Kreisparlament gleichzeitig "die massive politische Einflussnahme auf die Auswahl des Standortes".
Für die Suche nach einem Endlager seien ein "sicherheitsorientierter Standortvergleich" und ein "breiter gesellschaftlicher Konsens" unabdingbar, heißt es in dem von einer Mehrheit der Abgeordneten angenommen Text. Der Kreistag bekräftigte zudem eine frühere Forderung, "die Produktion weiterer hoch radioaktiver Abfallmengen schnellstmöglich einzustellen und den Ausstieg aus der Hochrisiko-Technologie der Atomenergienutzung unumkehrbar und rechtlich verankert schnellstmöglich zu vollziehen".
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte vor kurzem angekündigt, dass das seit dem Jahr 2000 bestehende Moratorium in Gorleben aufgehoben und der Salzstock weiter auf seine Eignung als Endlager untersucht werden soll. Kritiker bemängeln, die Vorauswahl Gorlebens sei nicht nach wissenschaftlichen Kriterien, sondern aus politischen Erwägungen erfolgt.
Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) hat die Gegner eines Atommüll-Endlagers in Gorleben zur Beendigung ihres Widerstands gegen die geplante Weitererkundung des Salzstocks aufgefordert. "Ich habe da kein Verständnis für die Kernkraftgegner. Diese müssten doch ein großes Interesse daran haben, schnell den Beweis dafür zu bekommen, dass Gorleben vielleicht nicht geeignet ist", sagte Sander dem Weser Kurier.
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