Vattenfall will auch ein Zuhause-Kraftwerk
Lichtblick hat es mit seinem Zuhause-Kraftwerk vorgemacht, jetzt will auch Vattenfall mit sogenannten virtuellen Kraftwerken neue Kunden gewinnen. "Mit dem virtuellen Kraftwerk haben wir die Möglichkeit, die Vorteile der Fernwärme auch außerhalb unserer Fernwärmenetze anzubieten", sagte der Chef der Vattenfall Wärme, Frank May, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. Unter einem virtuellen Kraftwerk wird die zentrale Steuerung von einzelnen Blockheizkraftwerken, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren, sowie von Wärmepumpen verstanden.
Vattenfall werde zusammen mit den Kooperationspartnern in Berlin in der Pilotprojektphase ab Oktober die Betriebs- und Wartungskosten der Blockheizkraftwerke von Kunden übernehmen, die sich an dem virtuellen Kraftwerk beteiligten. Sobald sich das neue Geschäftsmodell rechne, würden die Kooperationspartner und Kunden an den Erträgen "fair beteiligt", fügte May hinzu.
Für den Start im Oktober 2010 werden bis zu 100 dezentrale Anlagen mit einer Leistung von über 20 Megawatt zusammengeschlossen und aus der zentralen Berliner Vattenfall Wärmeleitwarte gesteuert. Beim erfolgreichen Verlauf des zunächst bis 2012 angelegten Pilotprojekts sei der Ausbau des Systems bundesweit denkbar. Vattenfall sei dann dazu bereit, eine hohe Summe zu investieren. Einen konkreten Betrag wollte May zu diesem Zeitpunkt nicht nennen.
Der Manager zeigte sich davon überzeugt, dass die Bedeutung von virtuellen Kraftwerken zur Energieerzeugung in den kommenden Jahren stark zunehmen wird. "Sie helfen, die Veränderungen hin zur kleinteiligen Stromerzeugung in der Zukunft technisch und wirtschaftlich zu beherrschen", erläuterte May.