Zehntausende Teilnehmer bei Menschenkette gegen Atomkraft erwartet
Mit einer rund 120 Kilometer langen Menschenkette zwischen den schleswig-holsteinischen Kernkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel wollen am Samstag (24. April) Atomkraftgegner gegen die Pläne der Bundesregierung zur Laufzeitverlängerung von Reaktoren protestieren. Zur Aktion hätten sich bereits Teilnehmer aus ganz Deutschland angemeldete, die mit mehr als 200 Bussen und drei Sonderzügen anreisen, sagte Mitorganisator Jochen Stay am Mittwoch in Hamburg. Insgesamt erwarteten die Organisatoren mehrere Zehntausend Teilnehmer.
Zu dem Aktionstag "KettenreAktion" ruft ein Bündnis aus Parteien, Umweltverbänden, Anti-Atom-Initiativen, kirchlichen Gruppierungen und Gewerkschaften auf. "Wir wollen eine öffentliche Debatte um die Frage der Zukunft der Energieversorgung in Deutschland", sagte Stay. Zudem wollen die Aktivisten vermeiden, dass die Atommeiler in Brunsbüttel und Krümmel wieder betrieben werden. "Diese beiden Reaktoren sollen nie wieder ans Netz gehen, wir brauchen sie nicht für eine sinnvolle Stromerzeugung", fügte der Atomkraftgegner hinzu.
Die für die Menschenkette geplante Strecke werde in Unterabschnitte eingeteilt, für die jeweils eine Region in Deutschland Aktivisten stelle, sagte Thorben Becker vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Lediglich Hamburg müsse für seine 35 Kilometer aus eigener Kraft die nötigen Teilnehmer mobilisieren. Nach der Aktion seien auf mehreren Bühnen Abschlussveranstaltungen mit Reden geplant, fügte Becker hinzu.
Bereits am 12. April haben mehr als 8.000 Menschen in über 50 Städten bundesweit mit sogenannten Probeketten gegen Atomkraftwerke protestiert.