Morgen: Anti-Atom-Demonstrationen in vier Bundesländern
Mit Großdemonstrationen in vier Bundesländern wollen Atomkraftgegner am Samstag gegen die Pläne der Bundesregierung für verlängerte Kernkraftwerks-Laufzeiten protestieren. Zu den voraussichtlich größten Anti-Atom-Protesten seit Jahren erwarten die Veranstalter Zehntausende Teilnehmer.
Eine 120 Kilometer lange Menschenkette soll die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein verbinden und dabei quer durch Hamburg führen. Auch am Kernkraftwerk Biblis in Hessen und vor dem Atommüllzwischenlager im nordrhein-westfälischen Ahaus sind größere Aktionen geplant.
Zu dem Aktionstag hat ein Bündnis aus Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, Parteien, kirchlichen Gruppen und Gewerkschaften aufgerufen. Die Proteste richten sich gegen die von der Bundesregierung geplante Abkehr vom Atomausstieg. Die Koalition will die Laufzeiten der Atommeiler von den mit der Industrie vereinbarten 30 auf bis zu 60 Jahre verlängern.
Grünen-Parteichef Cem Özdemir wertete die die Anti-Atom-Menschenkette am Freitag als "historisches Signal" gegen die Atompolitik der Regierung. Die Meiler in Krümmel und Brunsbüttel bezeichnete Özdemir im Hamburger Abendblatt als "dauerdefekte Schrottreaktoren", die nie wieder ans Netz gehen dürften. Allein die Grünen wollen nach eigenen Angaben mit mehr als 70 Bussen aus ganz Deutschland anreisen. Neben der Grünen-Spitze will auch die SPD-Führung sowie der designierte Linkspartei-Chef Klaus Ernst am Aktionstag Flagge zeigen.
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