Wann sich energiesparendes Sanieren lohnt

27.04.2010 von
Wohngebäude verursachen mehr CO2-Emissionen in Deutschland als die Industrie. Hauptschuld tragen Immobilien, die mehr als 25 Jahre alt sind: So verbraucht ein nicht saniertes Haus nach Angaben der PlanetHome AG etwa drei Mal so viel Energie wie ein Neubau. Abhilfe schafft die energetische Sanierung - neben dem Klimaschutz spielen für Immobilienbesitzer dabei die deutlich gestiegenen Energiepreise eine wichtige Rolle. Bis eine positive finanzielle Bilanz gezogen werden kann, vergehen jedoch oft viele Jahre. Die Trendstudie 2010 hat nun gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Deutschen dennoch in die Sanierung investieren würde.
 
So würden 46 Prozent der Befragten das nötige Kapital für Dämmung der Wände, neue Fenster und eine moderne Heizungsanlage investieren, wenn sich der Schritt nach sechs bis zehn Jahren finanziell rentiert. Für 14 Prozent wäre es sogar in Ordnung, wenn es 11 bis 15 Jahre bis zur Amortisierung dauert. Und 9 Prozent würden ihr Eigenheim auch dann energetisch sanieren, wenn sich das finanziell überhaupt nicht rechnet. Nur knapp ein Drittel erwartet schwarze Zahlen durch grüne Maßnahmen innerhalb der ersten fünf Jahre.
 
Tatsächlich dauert es im Schnitt bis zu 20 Jahre, bis die Investitionskosten sich durch die Einsparung ausgeglichen haben. "Relevant sind aber nicht die Amortisationskosten, sondern der Zeitpunkt, ab dem die Belastung durch Heizkosten ohne Sanierung höher ist als die Zinsbelastung durch den Modernisierungskredit", sagt Robert Anzenberger, Vorstand der PlanetHome AG. Bei in den 1970er Jahren erbauten Immobilien etwa ist dies meist nach vier bis sechs Jahren der Fall.
 
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Immer mehr Immobilienbesitzer erkennen, dass sich Investitionen in die Energieeffizienz nicht nur durch eine niedrigere Heizungsrechnung lohnen können. "Das Haus oder die Wohnung erfährt auch eine klare Wertsteigerung - und lässt sich folglich leichter verkaufen oder vermieten", sagt Robert Anzenberger. Er macht darauf aufmerksam, dass Mieter und Kaufinteressenten durch die seit 2009 geltende Energieeinsparverordnung (EnEV) mittels Energieausweis verbindlich über den Energieverbrauch der fraglichen Immobilie aufgeklärt werden müssen.
 
Neben finanziellen Punkten spielen weitere Faktoren eine Rolle bei der Frage, ob energetische Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sind: Die Lebensqualität erhöht sich. So gibt es weniger Temperaturschwankungen - im Sommer wird starke Hitze außerhalb des Wohnraums gehalten. Neue Fenster sind praktisch zu handhaben und schützen deutlich besser vor Lärm. Und mit einer neuen Heizung lässt sich die Temperatur oft deutlich schneller und genauer regeln. Zudem wird den Deutschen der Klimaschutz immer wichtiger - und durch eine Modernisierung der eigenen Immobilie lässt sich ein entscheidender Beitrag dazu leisten, CO2-Emissionen einzusparen.
 

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