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Wie kommt der Strom ins Elektroauto?

18.05.2010 von
Bis 2020 könnten in Deutschland rund 1,5 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein, prognostizierten Fachleute. Aber wie wird der Elektromotor aufgeladen? Der Fahrstrom kommt entweder aus teuren Batterien oder aber aus der Verbrennung von Wasserstoff, der dann an Bord des Fahrueges per Brennstoffzelle in Strom umgewandelt wird.
 
Zukunftstauglich sind den Experten zufolge beide Antriebe, da batteriebetriebene Fahrzeuge vor allem für den Kurzstreckenbetrieb interessant seien, während Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle ihre Vorteile auf langen Strecken ausspielen könnten. "Es geht hier nicht länger um Entweder-Oder, sondern um Sowohl-Als-Auch", sagte der Leiter des Innovationsmanagements beim Industriekonzern Linde, Andreas Opfermann.
 
Ingenieure von Daimler rechnen sich deshalb für ein Hybridauto gute Marktchancen aus, das einen Antrieb sowohl mit Wasserstoff-Brennstoffzelle als auch mit Batterien ermöglicht. "Ab 2015 könnten wir dies von der Technik her anbieten", zeigte sich der Leiter der Brennstoffzellen- und Batterieantriebsentwicklung, Christian Mohrdieck, zuversichtlich. Reichweiten von 600 Kilometern für den Wasserstoffbetrieb seien schon heute kein Problem mehr. Für eine flächendeckende Einführung solcher Autos müssten aber Fahrzeugentwicklung und Aufbau einer entsprechenden Tankstellen-Infrastruktur Hand in Hand gehen. Für einen flächendeckenden Betrieb von Wasserstofffahrzeugen müsste nach Schätzungen die Zahl der Tankstellen mit Wasserstoffangebot von jetzt 30 auf mindestens 3.000 ausgebaut werden. Dies könnte bis zu drei Milliarden Euro kosten. Für die Einführungsphase der Wasserstoffautos brauche es daher mit Sicherheit auch die Unterstützung der öffentlichen Hand, merkte Opfermann an.
  • Wasserstoff ist das häufigste und zugleich leichteste der chemischen Elemente. Auf der Erde liegt Wasserstoff aber im Gegensatz zu den Vorkommen im All überwiegend gebunden und selten in reiner Form als unvermischtes Gas vor. In der am häufigsten auftretenden Verbindung mit Sauerstoff entsteht Wasser.
  • Wasserstoff gilt als einer der potenziell wichtigsten Energieträger der Zukunft, weil bei seiner Verbrennung lediglich Wasser und - im Gegensatz zu fossilen Energieträgern - kein Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) entsteht. Im Gegenzug muss Wasserstoff aber - weil nicht frei verfügbar - zunächst hergestellt werden. Er kann aber unter Einsatz von Elektrizität aus erneuerbaren Energien klimaneutral gewonnen werden.
  • Herzstück der Wasserstoff-Technologie ist die Brennstoffzelle, die Wasserstoff in elektrische Antriebsenergie umwandelt. Sie kommt mobil in Fahrzeugen zum Einsatz und ist stationär für die Energieversorgung von Gebäuden geeignet.
(ddp / Frank Bretschneider)
 

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