Protest gegen Kohlekraftwerk
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie weitere Umweltgruppen und Bürgerinitiativen haben am Mittwoch ihre Kampagne gegen das geplante Trianel-Steinkohlekraftwerk im Chempark in Krefeld-Uerdingen gestartet. Man werde in den kommenden Tagen rund 60.000 Flugblätter vor allem in Krefeld und Duisburg verteilen, um möglichst viele Einwendungen gegen das Projekt zusammen zu bekommen, sagte der Geschäftsleiter des NRW-Landesverbandes des BUND, Dirk Jansen.
Die Einwendungen sollen dann der Bezirksregierung Düsseldorf vorgelegt werden, die über eine Genehmigung für das Kraftwerk entscheidet. Sollte die Behörde den Bau genehmigen, behalten sich die Kraftwerksgegner zudem eine Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf vor, betonte Jansen. Man richte sich auf einen "langen Kampf" zur Verhinderung des Kraftwerks ein.
Nach Ansicht des BUND-Geschäftsleiters enthalten die für das Kraftwerksprojekt jetzt vorgelegten Unterlagen "eine Reihe von Rechtswidrigkeiten". So werde das Emissionsschutzrecht nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem gebe es Verstöße gegen den Natur- und Artenschutz.
Das geplante Kohlekraftwerk würde die Bevölkerung nach Angaben des BUND vor allem durch den Ausstoß von Feinstaub und Stickstoffdioxid belasten. Zudem ist das Kraftwerk nach Auffassung der Umweltschützer überflüssig und passt nicht in ein zukunftsfähiges Energiesystem. Weder die öffentliche Stromversorgung noch der Chempark Uerdingen benötigten die zusätzlichen Strom- und Dampfmengen durch das Großkraftwerk, hieß es.
Das Kraftwerk soll nach Angaben von Trianel eine Nettoleistung von 750 Megawatt haben. Die Investitionssumme liege bei über einer Milliarde Euro. Insgesamt 160 Arbeitsplätze sollen durch den Bau des Kraftwerks direkt oder indirekt entstehen. Die Bauzeit werde bei vier bis fünf Jahren liegen.
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