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Atomkraftgegner verschärfen Proteste gegen längere AKW-Laufzeiten
Die Anti-Atom-Bewegung verschärft ihre Proteste gegen die geplante Verlängerung der AKW-Laufzeiten. Mit Müll-Ablade-Aktionen vor Geschäftsstellen von CDU und CSU wollen Umweltschützer am kommenden Dienstag bundesweit gegen die Atompolitik der Bundesregierung demonstrieren. Die Organisation "Ausgestrahlt" rief am Donnerstag dazu auf, am 1. Juni "Müll in jeglicher Form" zu den örtlichen Büros der Union zu bringen oder per Post zu schicken. "Wir lassen die Unionsparteien riechen, wie sehr uns ihre Atompolitik stinkt", sagte "Ausgestrahlt"-Sprecher Jochen Stay.
Anlass für die Aktion ist Stay zufolge die Ankündigung der Bundesregierung, noch vor der Sommerpause die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke zu beschließen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will in der nächsten Woche mit den Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer über diese Frage beraten. Zuvor soll geklärt werden, ob der Bundesrat einem entsprechenden Gesetz zustimmen muss.
Längere Laufzeiten bedeuteten "noch mehr Atommüll, obwohl keiner weiß, wohin damit", sagte Stay. Die Stromkonzerne verdienten mit ihren AKW "eine goldene Nase" und kippten gleichzeitig ihren strahlenden Müll den kommenden Generationen vor die Tür. Nach Ansicht der Union solle das noch Jahrzehnte so weitergehen. "Egal ob Biomüll, gelber Sack, Atommüll-Attrappe oder Hausmüll, die Entsorgungs-Experten von der CDU/CSU wissen sicher eine Lösung dafür", heißt es in dem Aufruf von "Ausgestrahlt".
Das Netzwerk "Campact" kündigte am Donnerstag Proteste in Berlin an. Wenn Merkel mit den zuständigen Bundesministern und den Ministerpräsidenten über die Laufzeiten verhandele, würden hunderte Menschen vor der Tür mit Trommeln, Rasseln und Pfeifen "unüberhörbar Alarm schlagen".
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