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BUND bewertet E.on-Pläne für Kraftwerk Datteln skeptisch
Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) reagiert mit Skepsis auf mögliche Pläne des Energiekonzerns E.on, mit denen der Weiterbau des umstrittenen Kohlekraftwerks in Datteln (Kreis Recklinghausen) noch möglich gemacht werden soll. Laut Medienberichten erwägt das Unternehmen, den 180 Meter hohen Kühlturm des Kraftwerks einzureißen und weitere bauliche Veränderungen vorzunehmen, um das Bauvorhaben vor dem Totalabriss zu retten. In einer Mitteilung vom Sonntag äußerte der BUND jedoch erhebliche Zweifel an der "Seriosität des Vorschlages".
E.on habe diese wesentliche Planungsänderung bislang nicht in das laufende juristische Verfahren eingebracht, hieß es. Die jetzige E.on-Ankündigung von einem Kühlturmabriss und Veränderungen beim Kohle- und Ammoniaklager berühre nur einen Teil des Problems. So habe sich E.on zum Beispiel bislang nicht zur fehlenden Verträglichkeit des Vorhabens in Bezug auf die geschützten Gebiete der Lippeaue geäußert.
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hatte Anfang September den Bebauungsplan für das E.on-Projekt als unwirksam erklärt. Die Bauarbeiten mussten in der Folge teilweise gestoppt werden. Als Grund für die Entscheidung führte das OVG unter anderem an, dass die Stadt Vorgaben zum Naturschutz und zum Schutz der Bevölkerung nicht ausreichend beachtet habe. Die Anlage liege zu nahe an Wohngebieten. Damit wurde der Klage eines Landwirts aus Waltrop stattgegeben.