Windkraft dreht auf
Die im Vorjahr neu installierten Windkraftanlagen machten 39 Prozent aller neuen Energiekapazität in Europa aus. Damit verwies die Technologie der EWEA zufolge Gas mit 26 Prozent und Photovoltaik mit 16 Prozent auf die hinteren Ränge. Erneuerbare Energien umfassten insgesamt einen Anteil von 61 Prozent des Ausbauvolumens. Ermutigend sei, dass die Bestellungen im Windenergiemarkt trotz Rezession auf hohem Niveau blieben und für dieses Jahr erst nach Krisenbeginn bei den Herstellern einlangten. Zudem warten langfristig gute Aussichten auf die Industrie.
Allein im europaweit mit Abstand größten Windkraftmarkt Deutschland, wo Ende 2009 rund 25,8 GW installiert waren, geht der Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bis 2030 von einer Verdreifachung der Kapazitäten aus. Innerhalb von einer Dekade werde der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix verdoppelt. Windkraft mache weitere zehn Jahre später 33 Prozent aus. Allerdings werde die Onshore-Windenergie in der Bundesrepublik künftig durch das Ersatzanlagengeschäft dominiert.
"Über 30.000 Megawatt werden bis 2030 ihr 'Lebensende' erreichen und durch neue Anlagen ersetzt", sagt der VDMA voraus. Dadurch seien eine höhere Effizienz und eine bessere Netzintegration bzw. -stabilisierung möglich. Allerdings müssten administrative Hürden abgebaut werden. Offshore wird der EWEA-Prognose zufolge in diesem Jahr mit europaweit bis zu einem GW an neuer Kapazität knapp doppelt soviel installiert als 2009. In der Bundesrepublik geht der VDMA von einem Ausbau des neuen Wachstumsfelds Offshore-Windenergie von derzeit 60 Megawatt bis auf 25 GW im Jahr 2030 aus.
(pta)