Greenpeace: Klimaschutz bringt zusätzlich 115.000 Jobs
Mit der gezielten Förderung von Klimaschutzmassnahmen könnte die Bundesregierung ab 2011 rund 115.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und jährlich die CO2-Emissionen von sechs Kohlekraftwerken einsparen. Dieses Zukunftspaket für Wirtschaft und Umwelt würde den Staat pro Jahr Investitionen von rund vier Milliarden Euro kosten, die er durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen etwa für den Klimakiller Kohle oder den Gebrauch von Dienstwagen bei weitem ausgleichen könnte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens “Ecofys” im Auftrag von Greenpeace.
Greenpeace schlägt unter anderem die Förderung von Plusenergiehäusern, effizienten Haushaltsgeräten und Autos vor. Finanzielle Anreize für den Bezug von Ökostrom oder klimafreundliches Kühlen werden ebenso empfohlen wie eine regionale Erprobung kostenlosen Nahverkehrs. Vor allem mittelständische Unternehmen könnten davon profitieren und neue Arbeitsplätze schaffen.
Die beiden bisherigen Konjunkturpakete der Jahre 2008 und 2009 kosteten den Steuerzahler rund 82 Milliarden Euro. Doch nur knapp 16 Prozent davon wurden in Klima- und Umweltschutzmassnahmen investiert. Ob beispielsweise die fünf Milliarden Euro teure “Abwrackprämie” überhaupt zu Emissionsminderungen führte, ist bis heute umstritten. Zugleich bewilligt der Staat laut Umweltbundesamt jedes Jahr über 48 Milliarden Euro umweltschädliche Subventionen.
“Unsere Berechnungen zeigen, dass Klimaschutzmassnahmen auch unabhängig von ökologischen Erwägungen ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft sind”, sagt Dr. Niklas Höhne von “Ecofys”. “Statt kurzfristiger Konjunkturpakete schlagen wir innovative Fördermaßnahmen vor. Sie schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze, sichern die wirtschaftliche Dynamik und reduzieren Deutschlands CO2-Emissionen beträchtlich.” Jährlich würden durch das Zukunftspaket rund 38 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
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