Kleinwindanlagen: Warum sich bei uns nichts dreht

06.07.2010 von

Die Idee an und für sich ist naheliegend: Auf privaten Hausdächern tauchen immer mehr Solaranlagen auf. Warum nicht auch die Kraft des Windes mit einer Kleinwindanlage nutzen? Doch so einfach ist das in Deutschland nicht, es gibt bürokratische, finanzielle und technische Hürden.

Paul Kühn arbeitet im IWES, einem neugegründeten Fraunhofer-Institut in Kassel für Windenergie und Energiesystemtechnik. Im Interview mit Stromtipp.de erklärt Kühn, warum es beispielsweise in Großbritannien wesentlich mehr Chancen für Kleinwindanlagen gibt als bei uns: "In den USA oder gerade in Großbritannien gibt es diverse Anreizsysteme, die dem Kunden die Entscheidung erleichtern. Großbritannien hat nach ein oder zwei Fehlversuchen mit Förderprogrammen jetzt mit einer Einspeisevergütung für Kleinwindanlagen ein starkes Förderinstrument entwickelt", so Kühn.

Ein häufiger Fehler sei zudem die ungeeignete Standortwahl, die Heim-Winräder oft nicht die volle Leistung bringen lassen: "Der Grund ist einfach, dass uns genügend gute Standorte fehlen. Sie brauchen mittlere Windgeschwindigkeiten von 5,5, besser noch 6 Meter pro Sekunde, und die gibt es hierzulande meist nur an den Küsten."

Ist ein windreicher Standort gefunden, ist die Entscheidung über die passende Anlage zu fällen. Paul Kühn: "Wir haben am IWES in einem langjährigen Forschungsprojekt 1.500 Windanlagen über 20 Jahre wissenschaftlich begleitet. Darunter waren auch über 200 Kleinwindanlagen in der Leistungsklasse von 2,5 bis 75 Kilowatt. Wir werteten dabei Erträge, Windangebot, Schäden und vieles andere mehr aus. Betreiber von Kleinwindanlagen hatten dabei vor allem zwei Probleme: der schon erwähnte, ungeeignete Standort, aber auch technische Schäden. Viele der Anlagen sind technisch einfach nicht ausgereift".

Lesen Sie mehr über die Tipps für Interessenten an Kleinwindanlagen im kompletten Interview.

 

 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter