Neues Gutachten: Alte AKW sind nicht sicher

10.07.2010 von
Eine Laufzeitverlängerung der ältesten deutschen Atomkraftwerke ist Sicherheitsexperten zufolge nicht verantwortbar. Zu diesem Schluss kommt ein von Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin vorgestelltes Gutachten. Die Bundesfraktion der Grünen hatte die Studie beim Beratungsbüro Renneberg Consult in Auftrag gegeben.
 
Besonders bei den acht ältesten Anlagen (Biblis A, Biblis B, Neckarwestheim I, Unterweser, Brunsbüttel, Krümmel, Isar I und Philippsburg I) würde eine Laufzeitverlängerung das allgemeine Risiko des Betriebs von Atomkraftwerken überproportional erhöhen, heißt es in dem Gutachten. Auch die bereits diskutierten Nachrüstungsprogramme blieben hinter den modernsten Sicherheitsstandards zurück.
 
"Die Behauptung, Deutschland habe die sichersten Anlagen der Welt ist eine Lüge", schlussfolgerte Trittin. Das durch eine Laufzeitverlängerung entstehende Sicherheitsrisiko werde in Kauf genommen, damit die Energieunternehmen weiterhin billigen Strom exportieren könnten. Das habe mit Planungssicherheit nichts zu tun.
 
Laut Atomausstieg sollte das Risiko durch den Weiterbetrieb der ältesten Anlagen nur noch für eine Übergangszeit geduldet werden. Die schwarz-gelbe Koalition hatte angekündigt, sich für eine deutliche Verlängerung der Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke einzusetzen. Innerhalb des Regierungslagers gibt es aber Streit über die Dauer einer Laufzeitverlängerung.
 
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