Hitze: Kraftwerksabschaltung denkbar
Durch die anhaltende Hitzeperiode steigen auch die Temperaturen von Neckar und Rhein - deren Wasser zur Kühlung der Kraftwerke genutzt wird. "Die Lage ist angespannt, aber noch nicht dramatisch. Die Situation könnte sich aber schon in den nächsten Tagen weiter zuspitzen", sagte Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) am Dienstag in Stuttgart. Ab einer Wassertemperatur von 28 Grad Celsius müssten die Energieversorger ihre Kohle- und Kernkraftwerke vom Netz nehmen. An einzelnen Messstellen wie Mannheim, Lauffen am Neckar, Karlsruhe und Iffezheim am Rhein wurden bereits über 25 Grad erreicht.
Um einem Zusammenbruch der Stromversorgung im Notfall vorzubeugen, hätten sich Umweltministerium, das Wirtschaftsressort und die Energieversorger auf ein Mindestkraftwerkskonzept geeinigt. "Im Ernstfall kann auf dieser Grundlage schnell eine Abwägung zwischen ökologischen Belangen und sicherer Energieversorgung getroffen werden", sagte Gönner. Sie geht davon aus, dass die Krisenpläne in Zukunft wegen des Klimawandels noch öfter zum Einsatz kommen. Die Zahl der heißen Tage mit Temperaturen von mehr als 30 Grad werden weiter zunehmen. "Es gibt jährlich starke Schwankungen im Wettergeschehen. In der längerfristigen Tendenz der kommenden Jahrzehnte werden aber die Hitzeperioden zu nehmen", sagte Gönner.
Um Investitionsanreize für gewässerschonende Techniken zu schaffen, plant Gönner die Einführung eines Ökobonus. Dadurch sollen ökologische Investitionen mit einer Tarifermäßigung um bis zu 25 Prozent belohnt werden. So könne mit modernen Umwelttechnologien in heißen Sommermonaten einer zusätzlichen Aufheizung der Flüsse entgegen gewirkt werden.
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