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Umfrage: Laufzeitverlängerung unbeliebt
Die Deutschen sind einer Umfrage zufolge mehrheitlich gegen eine deutliche Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke. Mehr als drei Viertel der Deutschen lehnen eine Laufzeitverlängerung von mehr als zehn Jahren ab. Fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) spricht sich sogar dafür aus, die Laufzeiten gar nicht zu verlängern, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte TNS Emnid im Auftrag der Wochenzeitung Die Zeit.
Im CDU-internen Streit um die Laufzeitverlängerung hatte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus kürzlich für eine Frist von 15 Jahren und mehr ausgesprochen. Diese Position wird von den Baden-Württembergern deutlich abgelehnt. 47 Prozent wollen überhaupt keine Laufzeitverlängerung, 27 Prozent sprechen sich für eine Verlängerung um höchstens zehn Jahre aus.
Der Umfrage zufolge wären 58 Prozent der Deutschen bereit, für Strom aus erneuerbaren Quellen rund zehn Prozent mehr zu zahlen als bisher. Ferner glauben 47 Prozent der Deutschen, dass die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke den Ausbau erneuerbarer Energien bremsen würde. Umweltschützer wollen am kommenden Montag vor rund 50 Parteigeschäftsstellen von Union und FDP sowie vor Wahlkreisbüros von Bundestagsabgeordneten gegen Atomkraftwerke protestieren. Mit Trommeln, Töpfen, Rasseln und Pfeifen solle bundesweit ein lautstarkes Zeichen gegen die weitere Nutzung der Atomenergie gesetzt werden, erklärte die Initiative Campact in Göttingen.
Die Demonstranten wollen den Abgeordneten und Parteienvertretern auch eine Erklärung gegen Atomkraft überreichen, die nach Angaben von Campact bereits mehr als 150.000 Menschen unterzeichnet haben. Bis Ende September will die Bundesregierung über die Zukunft der Atomenergie in Deutschland entscheiden.