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Neue Castortransporte geplant
In Deutschland soll es bald wieder Transporte mit Castorbehältern geben, die mit radioaktivem Material aus Sachsen gefüllt sind. Insgesamt 951 Brennstäbe aus dem früheren Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden, die sich seit Frühjahr 2005 im Zwischenlager Ahaus (NRW) befinden, sollen nach Russland verschickt werden.
Entsprechende Pläne bestätigte der Sprecher des sächsischen Wissenschaftsministeriums, Karltheodor Huttner, der in Dresden erscheinenden „Sächsischen Zeitung“. Demnach will der Freistaat noch in diesem Jahr einen Vertrag mit seinen russischen Partnern über die endgültige Rückführung des ursprünglich aus der früheren Sowjetunion stammenden Nuklearmaterials abschließen. Sollte das gelingen, müssen die Transporte anschließend noch durch einen offiziellen Staatsvertrag zwischen Deutschland und Russland sanktioniert werden.
Die insgesamt 18 Castoren sollen voraussichtlich im kommenden Jahr in drei Einzeltransporten per Lkw und Schiff zu einer russischen Wiederaufbereitungsanlage gebracht werden. Ein erster Leertransport zu Testzwecken wurde nach Angaben des Sprechers bereits erfolgreich absolviert. Auf Sachsen kommen dem Blatt zufolge Kosten im mittleren zweistelligen Millionenbereich zu. Fünf Millionen Euro zur Anschaffung von Stabilisatoren für die Castorbehälter habe das Kabinett inzwischen genehmigt.
Der energiepolitische Sprecher der Landtagsfraktion der Grünen, Johannes Lichdi, forderte die Staatsregierung auf, „schleunigst offenzulegen, ob und wann der geplante Castor-Transport mit welchem Transportmittel durch Sachsen geführt wird.“ Es dürfe kein Versteckspiel bei der Sicherheit geben.
Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ äußerte sich am Samstag entsetzt über die geplanten Transporte. Offensichtlich seien dem Freistaat Sachsen die Lagerkosten in Ahaus zu hoch und es werde die billigere Variante ohne jede Sicherheit in Russland gesucht, sagte ein Sprecher.
(ddp/dik/ncl/lyh)
(ddp/dik/ncl/lyh)