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Verbraucherschutz kritisiert "taktloses Muskelspiel" der Energiebranche
Als taktloses Muskelspiel bezeichnet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die jüngsten Erpressungsversuche der vier großen Energieunternehmen zur Atompolitik. „Die Bundesregierung darf sich von den Drohgebärden nicht beeinflussen lassen", so Holger Krawinkel, Leiter des Fachbereichs Bauen, Energie und Umwelt im vzbv.
Die Bundesregierung müsse an der geplanten Brennelemente-Steuer unabhängig von möglichen Laufzeitverlängerungen festhalten. Durch ihr Verhalten machten die Energieunternehmen deutlich, dass es ihnen bei der Laufzeitverlängerung weniger um Versorgungssicherheit und Klimaschutz gehe, sondern vor allem um die Bewahrung ihrer hohen Sondergewinne aus den abgeschriebenen Atomkraftwerken.
Gebäudesanierung mit Einnahmen aus Brennelemente-Steuer
„Der Atompoker bindet schon zu lange wichtige energiepolitische Entscheidungsressourcen. Es lenkt von den tatsächlichen Problemen und sinnvollen Lösungen ab", kritisiert Krawinkel. Die Energiewirtschaft müsse konsequent auf Zukunft getrimmt werden. „Da sie dies offenkundig nicht freiwillig tut, setzen die Brennelemente-Steuer sowie die die ab 2013 erforderliche vollständige Bezahlung der Emissionszertifikate entscheidende Anreize zum Umbau der Geschäftsmodelle", betont Krawinkel.
Der vzbv schlägt vor, einen Großteil der Einnahmen aus der Brennelemente-Steuer in die Gebäudesanierung zu stecken. Dies müsse Teil einer durchgreifenden Energieeffizienzpolitik-Linie der Bundesregierung werden, die sich auf EU-Ebene auch für ambitioniertere Höchstgrenzen beim Energieverbrauch großer Konsumgüter einsetzen müsse.
Zudem fordert der vzbv:
• beschleunigte Planungsverfahren, damit Leitungen und Speicher zügig gebaut werden können
• mehr Tempo beim bislang zögerlichen Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee
• Vollendung des europäischen Binnenmarktes auch bei den erneuerbaren Energien und dem Netzausbau