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Intelligente Stromzähler: Probelauf abgeschlossen
Ist der Strom besonders günstig, schaltet sich automatisch die Waschmaschine an. Was nach Zukunftsmusik klingt, ist für einige hundert Testpersonen in Baden-Württemberg bald Realität. Denn das Modellprojekt „Minimum Emission Region“ (MeRegio) startet in die zweite Phase. Im ersten Abschnitt hatten rund hundert Kunden einen intelligenten Stromzähler erhalten, der an einen flexiblen Stromtarif gekoppelt ist. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt das Projekt im Rahmen seines E-Energy-Förderprogramms.
Der intelligente Stromzähler schickt seine Daten an den Server des Energieversorgers, der diese analysiert und aufbereitet. Über eine spezielle Software können sich die Anwender dann ihren Energieverbrauch im Sekundentakt am heimischen PC-Bildschirm anzeigen lassen. Zusätzlich signalisiert ein mobiles Preisanzeigegerät wie teuer der Strom gerade ist. So ist es möglich, zu besonders günstigen Zeiten zu kochen, Geschirr zu spülen, Rasen zu mähen oder anderweitig Strom zu verbrauchen. Ergebnis des ersten Testdurchlaufs: Die beteiligten Haushalte haben einen deutlichen Anteil ihres Verbrauchs nicht nur in die günstigen Tarifzeiten verschoben, in denen erneuerbare Energien vorhanden sind, sondern sie haben im Allgemeinen ihren Stromverbrauch reduziert.
In der zweiten Phase werden nun bis zu tausend Projektteilnehmer im Raum Göppingen und Ettenheim/Freiamt an die MeRegio Infrastruktur angeschlossen. Ziel ist es, ab sofort intelligente Endgeräte nach dem dynamischen Tarif auch automatisch zu steuern. Dafür wurde eine Steuerbox als Erweiterung des intelligenten Stromzählers entwickelt. Diese ist programmierbar und kann einzelne Elektrogeräte im Haushalt direkt ansteuern. Ziel ist, dass möglichst viele Geräte laufen, wenn der Strom besonders günstig ist. Ein Viertel aller Testpersonen erhält dann zusätzlich zum intelligenten Stromzähler ein speziell entwickeltes Gefriergerät, das automatisch mit der Steuerbox kommuniziert und die dynamischen Signale empfangen kann.