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Gutachten: Laufzeitverlängerung für AKW verzichtbar
Die Energiegutachten im Auftrag der Bundesregierung kommen offenbar zu dem Schluss, dass Laufzeitverlängerungen der deutschen Atomkraftwerke unnötig sind. Wie das Handelsblatt am Freitag aus Regierungskreisen berichtet, ergibt sich aus den Szenarien, dass ein Verzicht auf eine Verlängerung der Laufzeiten weder nennenswerten Einfluss auf die Strompreise noch auf die Versorgungssicherheit hätte. Ohne eine Verlängerung der Laufzeiten seien zwar erhebliche Stromimporte aus dem benachbarten Ausland erforderlich. Es ergebe sich jedoch kein zwingender Grund für eine Laufzeitverlängerung.
Die Regierung hatte mehrere Forschungsinstitute beauftragt, vier verschiedene Szenarien der Energieversorgung durchzurechnen. Dem Bericht zufolge waren das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos, das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung beteiligt. Laut Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans sollten die Gutachten am Freitagnachmittag an die zuständigen Ministerien übergeben werden. Das Umwelt- und das Wirtschaftsressort würden die Papiere dann über das Wochenende intern auswerten und besprechen, sagte Steegmans am Freitag in Berlin. Zum Wochenbeginn sei geplant, dass sich die Ressortchefs öffentlich äußern "und die Szenarien auch zur Verfügung stellen". Wann und in welcher Form, sei noch unklar.
Mit dem Energiekonzept wird auch über eine mögliche Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke entschieden. Dafür wäre eine Änderung des Atomgesetzes erforderlich.