"Wüstenstrom" taucht im Energiekonzept nicht auf

31.08.2010 von
Die Planer des Wüstenstromprojekts Desertec sorgen sich um die Subventionen für ihre Vorhaben. "Wenn wir keine Einspeisevergütungen oder Ähnliches bekommen können, ist unsere Kreativität gefordert", sagte Paul van Son, Geschäftsführer der Desertec Industrial Initiative (DII) GmbH am Montag am Rande einer Konferenz zu Erneuerbaren Energien. "Wir haben uns schon gewundert, dass Desertec nach anfänglich großer Unterstützung im Entwurf des Energiekonzepts nicht erwähnt wird", fügte er im Interview mit der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires hinzu.
 
Wie vergangene Woche bekannt geworden war, hat van Son daher in einem Brief an führende deutsche Politiker mehr Unterstützung gefordert. Van Son ist seit November vergangenen Jahres für die Wegbereitung des Wüstenstromprojekts zuständig. Mittlerweile 17 Anteilseigner finanzieren DII, darunter die DAX-Konzerne Deutsche Bank, E.on, Munich Re, RWE und Siemens. Ziel ist das Erstellen einer Machbarkeitsstudie für ein Kraftwerk zur Gewinnung von Strom in der Wüste, der bis 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs decken soll.
 
Momentan sind van Son und seine Mannschaft damit beschäftigt, erste Beispielprojekte in Gang zu bringen. "Wir haben vor, in Marokko ein Referenzprojekt aus drei oder vier Kraftwerken mit jeweils rund 250 Megawatt zu errichten", sagte van Son. Dabei sei die Frage der verwendeten Technologie noch offen. Der Strom könne sowohl aus Solarthermie, aber auch aus Photovoltaik oder Windenergie kommen.
 
Allerdings ist das Vorhaben laut van Son von Anfang an auf finanzielle Zuschüsse angewiesen. "Wir stellen uns eine Art Einspeisevergütung für Desertec-Strom vor, zum Beispiel wie bei erneuerbaren Energien in Deutschland", erläuterte er den Ansatz. Dabei setzt van Son auf Deutschland. "Es herrscht allgemein die Erwartung, dass das größte EU-Land hier eine Vorreiterrolle einnimmt", betonte er.
 
Die ursprüngliche Idee für Desertec stammt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Dieses hatte sich 2006 in einer Studie für das Projekt auf Solarthermie festgelegt.
 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter