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Vattenfall will Kohlekraftwerke loswerden
Der schwedische Staatskonzern Vattenfall will mit einer neuen Strategie vor allem auf umweltgerechte und nachhaltig erzeugte Energie setzen. Potenzial für Wachstum und Expansion biete insbesondere die Energieerzeugung mit niedrigem CO2-Ausstoß, zum Beispiel mit Windkraft, Kernenergie, Biomasse, Wasserkraft und Gas, teilte Vattenfall am Dienstag in Stockholm mit.
Vor diesem Hintergrund werde "ein möglicher Verkauf von regionalen Teilmärkten und Vermögenswerten, die nicht länger zur strategischen Neuausrichtung passen", geprüft, hieß es. Medienberichten zufolge schließt das Unternehmen dabei einen Verkauf der deutschen Kohlekraftwerke nicht aus. Vattenfall wird in Deutschland seit langem wegen des umstrittenen Braunkohleabbaus in der Lausitz und dem Neubau des Kohlekraftwerks Moorburg (siehe Foto) bei Hamburg kritisiert.
Vattenfall will seine nach einer Pannenserie 2007 fast ständig stillstehenden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel bis Sommer 2011 wieder zum Laufen bringen. Gerüchte über einen möglichen Verkauf der Reaktoren seien nicht korrekt, sagte Konzernchef Øystein Løseth bei der Vorstellung der neuen Vattenfall-Strategie in Stockholm. Das Festhalten an den Kraftwerken sei für den Konzern gerade vor dem Hintergrund der verlängerten Akw-Laufzeiten sehr wichtig.
Teil der Umstrukturierung sei auch, sich künftig nur auf Schweden, Deutschland und die Niederlande zu konzentrieren, hieß es weiter. Bisher war der Konzern auch in Dänemark und Polen aktiv. Darüber hinaus will Vattenfall kräftig sparen. Die Investitionen für die Jahre 2011 bis 2015 sollen nach Konzernangaben auf 165 Milliarden Kronen (rund 17,8 Milliarden Euro) begrenzt werden.