Fünf Jahre Verzögerung bei Endlagers Schacht Konrad
Interne Dokumente des Umweltministeriums führen der Zeitung zufolge als Grund für die Verzögerung unter anderem die lange brachliegende Planung für Schacht Konrad an. Weil bis 2007 Gerichtsverfahren gegen das Endlager anhängig waren, seien die Planungen seit den 90er Jahren nicht weiter aktualisiert worden. Zwischenzeitlich seien aber zusätzliche Auflagen und neue Vorgaben für EU-weite Ausschreibungen hinzugekommen, heißt es in dem Bericht. Die ursprünglich angenommene Bauzeit von sechs Jahren lasse sich dadurch nicht mehr halten.
Die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit dem Bau beauftragte Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE) bestreitet laut Süddeutscher Zeitung zeitliche Probleme. Bis zum Jahresende werde geprüft, wie groß die Verzögerung tatsächlich sei. "2015 ist durchaus noch realistisch." Im BfS selbst heiße es, der Verzug sei erst kürzlich gemeldet worden. Die Behörde erwarte, dass "die Beteiligten alle Möglichkeiten zur schnelleren Errichtung nutzen".
Der Sprecher der atomkraftkritischen Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, Peter Dickel, sagte der Nachrichtenagentur dapd, die zeitlichen Verzögerungen beim Bau des Endlagers seien "schon lange" abzusehen gewesen. Es sei bekannt, dass es bei der Planung und beim Bau "viele technische" Probleme gebe. Dem Bericht zufolge steigen zudem die Kosten für Schacht Konrad deutlich an. Das BfS hat bislang eine Summe von 1,6 Milliarden Euro genannt. Die Kosten würden den Abfallverursachern in Rechnung gestellt. Konrad kann nach dem Genehmigungsbescheid bis zu 303.000 Kubikmeter schwach und mittelradioaktive Abfälle aufnehmen. Falls auch die aus dem Atommülllager Asse zu bergenden Abfälle in Salzgitter endgelagert werden, wäre ein neues Genehmigungsverfahren erforderlich.
(dapd / Max Eckart)
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