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Bremsen Windkraftanlagen den Wind?
Der Herbst ist die Jahreszeit des Windes - er fegt jetzt nicht nur Blätter von den Bäumen, er leistet auch einen Extra-Beitrag für unsere Energieversorgung: Die Windkraftanlagen laufen auf Hochtouren und speisen ihren Ökostrom in die Netze. Doch, wenn die Rotoren der strömenden Luft Energie entnehmen, bedeutet das dann auch, sie bremsen die Geschwindigkeit des Windes?
"Direkt hinter einem optimalen Windrad zur Stromerzeugung ist die Windgeschwindigkeit etwa um zwei Drittel geringer als davor", sagt Oliver Bischoff vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart. Bei einem Sturm mit einer Windgeschwindigkeit von 90 Kilometern pro Stunde würde er unmittelbar hinter einem Windrad also nur noch mit etwa 30 wehen. Die Rotorblätter nehmen der Luft einen Teil ihrer Geschwindigkeit weg und wandeln sie in Drehbewegung um. Ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo entsteht daraus dann die elektrische Energie. "Im Prinzip ist das der umgekehrte Prozess wie bei einem Ventilator", sagt Bischoff. "Damit er die Luft beschleunigen kann, muss man ihn mit elektrischer Energie in Drehung versetzen."
Der bremsende Einfluss von Windkraftanlagen auf einen Sturm ist natürlich gering, denn der Effekt gilt immer nur für genau das Luftvolumen, das durch das Windrad strömt. Nach einer Distanz vom Neunfachen des Rotordurchmessers sind etwa 90 Prozent des bremsenden Einflusses bereits wieder ausgeglichen. Die Summe vieler Hindernisse hat aber durchaus eine Wirkung, denn auch Berge und Wälder bremsen ja den Wind. Über Land verliert ein Sturm deshalb immer mehr an Geschwindigkeit und einen winzigen Teil dazu tragen also auch unsere Windkraftanlagen bei.
Die Rechnung - je größer der Sturm, desto mehr Energie produzieren die Windkraftanlagen - geht allerdings nicht auf: Bei sehr starken Windgeschwindigkeiten werden Windkraftanlagen durch mechanische Bremsen zum Stillstand gebracht oder die Rotorblätter aus dem Wind gedreht, um Schäden zu vermeiden.
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